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2019 war für Andreas Breit erst mal Pause. Arbeitsunfall, dauerhafter „Umstieg“ auf den Rollstuhl. Dass er seither den Meister gemacht hat und eine Werkstätte betreibt, verdankt er seiner persönlichen Stärke und seinem Umfeld. Das WIFI NÖ hatte auch eine Rolle.
Profile biegen und zuschneiden, Bleche bearbeiten, Schweißen – und das alles als Selbstständiger in einer Ein-Mann-Werkstätte: Da muss man sich ganz schön was zutrauen! Und dann noch im Rollstuhl …
Breit: Es geht mir nicht so sehr um meine wirtschaftliche Existenz. Wenn einem passiert, was mir passiert ist, ist man zum Glück über die AUVA ganz gut abgesichert. Aber ich will am Ende des Tages etwas Sinnvolles getan haben – und das mit Freude!
Wie haben Sie all die praktischen Hürden bewältigt, damit das hier funktionieren kann?
Mit ein wenig Planung geht das schon: Mit einem eingebauten Kran in der Halle, eine Hebebühne für den Stapler, dazu ein paar Podeste und speziell angepasste Arbeitsbänke. Wir haben das Geschäft in Japons sukzessive eingerichtet. Dann hat mir gewerberechtlich nur noch der Meister gefehlt, damit ich loslegen kann.
Am WIFI haben Sie sich letzten Frühsommer auf die Meisterprüfung für Metalltechnik mit Ausrichtung auf Fahrzeugbau und Schmiede vorbereitet. Wie ist es gelaufen?
Ziemlich intensiv: Mehrere Monate bin ich jeden Tag vom Waldviertel nach St. Pölten gependelt. Ich bin zwar gelernter Werkzeugmacher und Kunststofftechniker, aber das war noch einmal ein anderes Niveau, Meister-Niveau eben: Da kommt es auf jedes Detail an, mit dem man es vorher vielleicht nicht so genau genommen hat. Die Vorbereitung war gut – vieles auch in der Form von Gemeinschaftsprojekten –, so dass ich die Prüfung dann auf Anhieb bestanden habe.
Ist jetzt erst einmal Konsolidieren angesagt, oder haben Sie schon die nächsten Ziele im Auge?
Das Geschäft entwickelt sich Zug um Zug, das ist schon einmal positiv. Für die Zukunft interessiert mir vor allem der Anhänger-Bau. Vom Allround-Anhänger bis zum Boots-Anhänger, jedes Modell muss genau geplant und sauber ausgeführt sein. Technisch echt faszinierend! Vielleicht geht sich über kurz oder lang auch ein Mitarbeiter aus. Das würde einiges leichter machen.
Wenn Sie auf ihr „altes Leben“ zurückblicken und auf Ihr Leben heute: Was ist der Unterschied?
Dass es heute ein anderes Leben ist, aber kein schlechteres. Und das, was wirklich zählt, bleibt ohnehin gleich: Die Familie und Freunde, die zu einem stehen. Und die Ortsgemeinschaft, in der ich schon von Jugend auf aktiv bin!
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Fotocredits: Andreas Breit, zVg