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„Nicht Fremdsprachen, sondern Lebensmittel und Medikamente haben die Menschen bei Kriegsausbruch 2022 in der Ukraine gebraucht“: Damals wählte die junge Englisch-Lehrerin Viktoriia Shybetska (26) den Weg nach Österreich. Dass sie in der Ukraine auch Deutsch studiert hat, erweist sich heute als Glücksfall – nicht nur für sie.
WIFI NÖ: Was hat Sie denn veranlasst, mit 16 auch Deutsch als Fach an der Uni in Mykolajiw zu wählen?
Viktoriia Shybetska: Mit Deutsch hast du Perspektiven, haben mir meine Eltern erklärt. Und noch etwas hat mitgespielt: Als Jugendliche war ich ein Fan von „Rammstein“ …
Heute lehren Sie am WIFI „Deutsch als Fremdsprache“. Da können Sie sich wohl noch gut erinnern, wie es Ihnen selbst mit dem Erwerb dieser Sprache ergangen ist?
Deutsch folgt vielen Regeln. Die muss man sehr konsequent erlernen. Als ich nach Österreich gekommen bin, habe ich zuerst „goa nix vastaundn“ (lacht). Auch wenn ich die Sprache inzwischen gut auf C1-Niveau beherrsche, bleibe ich selbst noch eine Lernende. Meinen Teilnehmer:innen macht das Mut: Deutsch ist nicht angeboren, mit fleißigem Üben kann man es lernen!
Wie laufen Ihre Sprachkurse in der Praxis ab?
Drei Monate mehr oder weniger täglich drei Stunden pro Kurs. Derzeit vormittags fortgeschrittener Sprachgebrauch für Teilnehmer:innen auf B2-Level, nachmittags elementare Verständigung auf A1-Niveau. Die Zuweisung zum jeweiligen Kurslevel nimmt das WIFI auf der Basis von Einstufungstests vor. Über die LENA-Methode des WIFI lässt sich der Unterricht auch sehr abwechslungsreich und praktisch gestalten – mit Kärtchen, Flip-Charts und dergleichen. Mit Ukrainisch oder Englisch komme ich nur zur Hilfe, wenn es gerade nicht anders geht. Ansonsten gilt von Anfang an und auf allen Leveln: Wir sprechen Deutsch!
Die Herkunftsländer Ihrer Teilnehmer:innen gehen von Osteuropa über Syrien bis Nigeria und Bangladesch: Braucht es da auch kulturelles Feingefühl?
Unbedingt. Meist sind am Anfang eines Kurses alle sehr zurückhaltend, haben Angst, einen kulturellen Fehltritt zu begehen. Bis sich dann die Gruppe formt und wir einen bunten „melting pot“ bilden!
Dass Sie in der deutschen Sprache angekommen sind, hört man. Fühlen Sie sich auch in Österreich angekommen?
Sehr, weil ich hier eine Aufgabe gefunden habe. Mit dem WIFI helfe ich Menschen nicht nur, Ihr Deutsch zu verbessern. Ich helfe Ihnen, ihre Lebenschancen zu verbessern. Und ich selbst lerne jeden Tag dazu. Am meisten im Kirchenchor von Weißenkirchen, wo wir auch Lieder im Dialekt singen!