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Am vergangenen Dienstagmorgen blieb das „Peakline“-Grafikdesignbüro in Stattersdorf, wie auch das 19 anderer kreativschaffender Selbstständiger aus Niederösterreich, geschlossen. Aber hallo! Dafür brodelte es ab ca. 10 Uhr in der Landeshauptstadt St. Pölten umso heftiger – im Seminarzentrum Schwaighof fanden sich nämlich genau diese insgesamt 20 UnternehmerInnen ein, um den Startschuss für eine besondere, gemeinsame Reise zu geben: Das C hoch 3 Coaching 2019. Mein Name ist Lisa Hauer, und mit meinem noch sehr jungen Unternehmen „Peakline“ darf ich seit diesem Tag Teil der heurigen C3-Ausgabe sein und hier meine Eindrücke vom „ersten Tag“ schildern.
„Ein Sesselkreis wird gebildet und unsere Coaches melden sich zum ersten Mal zu Wort. „Lässig“, denke ich und finde die beiden gleich sympathisch.“
Neugierige und gespannte Gesichter schauen mich an, als ich – mit meinen Bergschuhen im Gepäck – die Seminarräume betrete. Trotz der eisigen Temperaturen draußen könnte man glauben, hier drinnen sprüht die Luft jeden Moment Funken. Bis alle sich eingefunden haben, beschnuppert man sich schon einmal vorsichtig und stillt seinen Durst mit Kaffee & Tee. Ein Sesselkreis wird gebildet und unsere Coaches melden sich zum ersten Mal zu Wort. „Lässig“, denke ich und finde die beiden gleich sympathisch. Nach einer kurzen Einleitung sind aber auch schon wir Teilnehmer dran: Woher kommen wir und in welcher Entwicklungsphase stehen wir mit unserem Unternehmen? Das wird in dem Fall sogar wortwörtlich dargestellt – mit einer menschlichen Landkarte & Timeline. Erste Auflockerung macht sich spürbar und vereinzelte Wortmeldungen kommen auf; alle beobachten sich gegenseitig sehr aufmerksam. Der „Fahrplan“ zum C hoch 3-Coaching wird vorgestellt und danach geht‘s dann schon richtig zur Sache: Jede/r präsentiert ihr/sein Unternehmen anhand eines mitgebrachten Gegenstandes in ca. 2 Minuten vor allen. Puh – Bühne frei! In dem Moment ist es für mich – und ich denke für jeden – die erste große Überwindung. Hier kann ich zeigen, wer ich bin und was ich mache, für was ich stehe. Da will ich natürlich einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Ich krame meinen mitgebrachten Bergschuh heraus und rede einfach drauf los: Unkompliziert und frei heraus erkläre ich die Idee zu „Peakline“ – rede darüber, auf einen Berg zu marschieren und über das Gefühl, oben zu stehen und überwältigt zu sein vom fantastischen Ausblick; und wie ich meinen Kunden diese Erfahrung weitergeben/vermitteln möchte. Ich bin erleichtert und freu mich darüber, dass auch viele andere ganz außergewöhnliche Gegenstände mitgebracht haben: Angefangen vom Maßband und roten Faden, über den geschnitzten Holzstock und einen Stein bis hin zu den eigenen Händen als Symbol und einer Stiftebox aus Beton war alles und noch viel mehr dabei. Schließlich sind Kreativschaffende nicht nur Werbeagenturen und Designer, sondern auch Filmemacher, Architekten, Künstler, Ton-Techniker, freischaffende Tausendsassa und viiiiiiiles mehr. Nachdem wir die erste Vorstellungs-Runde gemeistert haben, werden Ziele für die kommenden Wochen und Monate definiert – schnell wird klar: Hier haben wir viele Gemeinsamkeiten, hier wird man verstanden und ist unter Gleichgesinnten. Wirtschaftliche, rechtliche und finanzielle Ziele stehen genauso auf dem Plan wie die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit und Selbstsicherheit. Vor der Pause werden noch Nägel mit Köpfen gemacht; der Coachingvertrag wird besprochen und von allen unterschrieben.
„Ob es um bürokratische Machtkämpfe schon bei der Unternehmensgründung, den steinigen Weg durch den Förderungsdschungel oder auch die Positionierung des eigenen Unternehmens im feindlichen Umfeld der vorurteilsbehafteten Branchenwelt geht – Verständnis und Gemeinschaftsgefühl verbindet uns bereits jetzt.“
Das Mittagessen bringt eine lockere Verschnaufpause mit freundlichen Gesprächen. Danach geht‘s weiter mit dem Thema „Hindernisse“. In kleineren Gruppen werden zuerst spielerisch Standbilder und Haltungen pantomimisch dargestellt. In zusammengeschlossenen, größeren Gruppen wird es dann konkreter und die Aufgabe ist es nun, aus den Bildern eine Geschichte zu machen und diese als kleines Stück auch zu vertonen – was können Hindernisse im Geschäftsalltag sein und wie kann ich sie meistern? Ja, ein wenig Theater darf es schon mal sein bei so einem verrückten Haufen an Kreativen! So manch einer blüht gar auf in ihrer/seiner Rolle und schauspielert was das Zeug hält – den Emotionen wird freier Lauf gelassen und es stellt sich heraus: Viele haben sich schon über so manches Hindernis geärgert, viel Zeit ist draufgegangen für Dinge, die vielleicht nicht erreicht wurden oder nicht geklappt haben – das nagt am UnternehmerInnen-Selbstbewusstsein und daran gilt es jetzt auch zu arbeiten. Mit viel Humor und Spaß umrahmt, ist es sehr erleichternd, solche Themen anzusprechen und zu analysieren. Ob es um bürokratische Machtkämpfe schon bei der Unternehmensgründung, den steinigen Weg durch den Förderungsdschungel oder auch die Positionierung des eigenen Unternehmens im feindlichen Umfeld der vorurteilsbehafteten Branchenwelt geht – Verständnis und Gemeinschaftsgefühl verbindet uns bereits jetzt und schafft bei all der freigesetzten Energie Raum für positive Zukunftsvisionen. Auch für zukünftige Kooperationsprojekte soll es Raum geben – denn diese sind nämlich großes Thema für die kommenden Coachings: Gibt es Ideen für gemeinsame Projekte? Können wir uns zusammenschließen und einander nützlich sein bei Projekten, die uns vielleicht schon länger im Kopf herumspuken?
Mit diesen schwirrenden Fragen im Kopf gehe ich an diesem Dienstagabend nach Hause – zurück in‘s „Peakline“-Büro. Noch immer neugierig, aber auch motiviert, inspiriert vom ersten erfolgreich absolvierten Coaching und gestärkt von der abschließenden Feedbackrunde wird mir bewusst: Ja, es wird sicher viel Arbeit – der Weg bis zum Gipfel kann weit und steinig sein. Aber gemeinsam schaffen wir das, und der Ausblick von ganz oben wird unsere Belohnung sein.
Lisa Hauer – Peakline Grafikdesign