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Erfolgsstories

Mit dem Biss des Spätberufenen

Franz Steiner war 30, als er seinen Lehrabschluss als Maurer machte. Nach der Werkmeisterschule für Bauwesen ist er jetzt Polier – und schon auf dem Weg zum Baumeister.

Ihr Weg zum Facharbeiter am Bau war nicht eben geradlinig, kann man das sagen?

Nach dem Abbruch der HTL Elektrotechnik habe ich einige Jahre als Lastwagen- und Kranfahrer gearbeitet. Die Lehre zum Maurer habe ich dann 2016 über den Lehrbauhof in Langenlois abgeschlossen. Da war ich aber schon 30. Danach wollte ich noch den Vorarbeiterkurs machen. Aber mein Mentor in der Firma Schubrig hat mich überzeugt, dass mich die Werkmeisterschule für Bauwesen noch weiterbringt.

War es klar, dass Sie die Werkmeisterschule über das WIFI machen?

Ziemlich schnell, weil das WIFI Öffentlichkeitsrecht hat und damit staatlich anerkannte Zeugnisse ausstellt. Bei anderen Anbietern gilt die Ausbildung teilweise gar nicht für alle Bundesländer.

Die Werkmeisterschule ist berufsbegleitend. Das klingt nach einem dichten Zeitplan…

Ich habe das mit dem typischen „Biss“ der Spätberufenen geschafft: Das Planzeichnen mit Kodierungen und Bemaßungen war für mich eine völlig neue Materie. Bei der Statik hat mir erst der Knopf aufgehen müssen. Die Vortragenden waren dafür durch die Bank Insider, die wissen, wovon sie reden. Super praktisch war die digitale Lernplattform, die hat mich echt begeistert! Überhaupt war es eine interessante und positive Zeit, in der vor allem meine Frau hinter mir gestanden ist: Manchmal ist sie am Sonntag mit unseren 4-jährigen Zwillingen weggefahren, damit ich lernen kann.

Können Sie Ihre erworbenen Fähigkeiten als Polier schon einsetzen?

Und wie – gleich auf drei Baustellen! Ich habe die Verantwortung für 16 Leute aus unserer Firma und auch für andere Gewerke auf der Baustelle. Die Ausbildung bewährt sich jedenfalls: Ich glaube, die Bauleitung ist recht zufrieden …

Was bleibt – und was kommt?

Es bleibt ein echter Freundeskreis, der sich in der Werkmeisterschule gebildet hat. Da kann man sich auch einmal anrufen, wenn auf der Baustelle ein neues Problem auftritt. Derzeit mache ich schon die Ausbildung zum Baumeister beim WIFI. – „Einmal geht’s noch,“ hat meine Frau gesagt.

Quellenangabe:

Fotocredit: Franz Steiner

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