Lehrgang Visagismus: „Die Haut ist unsere Arbeitsunterlage“, schickt Judith Mayer gleich einmal voraus. Dementsprechend professionell bildet sie Visagist:innen beim WIFI aus.

Wie unterscheidet sich die Visagistik eigentlich von der Kosmetik?

Sie umfasst so ziemlich alles vom Scheitel bis zum Kinn. Die Module 1 und 2 beinhalten Wimpernverlängerung und dekorative Kosmetik inklusive des Haars. Die WIFI-Prüfung zu diesen beiden Modulen bedeutet den Abschluss als ausgebildete Visagist:in bzw. „Make-up Artist“. Wer gewerblich selbstständig arbeiten möchte, legt noch zusätzlich eine Arbeitsprobe ab. Das dritte Modul „Maskenbilden“ ist vertiefend und optional. Das Schöne an der Ausbildung: Die 15 Kurstage ab Februar lassen sich berufsbegleitend jeweils an Freitagen und Samstagen absolvieren. Wir arbeiten fast ausschließlich praktisch. Und im Preis für den Lehrgang ist auch ein „Start-to-work“-Basiskoffer im Wert von rund 500 Euro enthalten!

Beruflich kann der Weg dann auch an den Tatort führen, etwa für TV-Krimis?

Ja, wenngleich Film, Theater und Fotografie eine recht kleine Nische bilden. Insgesamt sind die beruflichen Möglichkeiten enorm vielfältig: Von Friseur:innen, der sich auf Hochzeits-Make-ups spezialisiert über Freelancer:innen, die im Kosmetik-Handel Produkte demonstrieren bis hin zur selbstständigen oder nebenberuflichen Arbeit.

Apropos Vielfalt: Ihr persönlicher Weg hat mit einer HTL-Ausbildung begonnen …

Ja, mit einem Kolleg für Bautechnik und Restauration. Später habe ich so ziemlich alle Facetten der Visagistik kennengelernt: Film und Theater ebenso wie Model-Agenturen – und mit großer Freude das Unterrichten.

Sind Sie nach fast 25 Jahren in der Ausbildung auch mit neuen Trends konfrontiert?

Gut möglich. Im Hinblick auf die persönlichen Herausforderungen, die auf jede Führungskraft zukommen. Aber auch hinsichtlich der Bedeutung kompetenter Führung für den unternehmerischen Erfolg und das Betriebsklima.

Welche Grundregel in der Mitarbeiterführung halten Sie persönlich hoch?

Natürlich – und mehr denn je. Auf ihren Handys bringen die Mädels laufend die neuesten YouTube-Trends ins Spiel. Standen früher Augen und Lippen im Zentrum, ist heute mit „Contouring“ die Betonung der Gesichtsform angesagt!